Behörden werden wach ?

Es tut sich was im B41-Land. Wenn auch viel zu wenig.

Die zuständigen Verkehrsbehörden streiten offiziell ab, dass die erschreckende Unfallbilanz mit dem Ausbautyp der Bundesstraße 41 zusammenhängt. So wurden unsere Verbesserungsvorschläge, obwohl sie sich auf staatliche Untersuchungen und Baurichtlinien stützen, stets kategorisch abgelehnt.

An so einigen Dingen können die Behörden jedoch nicht vorbei. Der Druck wird immer größer und so beginnen diese Leute, die vorher alle Maßnahmen ablehnten, still und heimlich genau diese Maßnahmen einzusetzen.
An dieser Stelle schon mal ein Dank an all die, die zu dieser allmählichen Wende beitragen und an die Straßenbehörden selbst, dass sie bei manchem einsichtig wurden.

Beispiel Umgehung Waldböckelheim:

Diese Strecke ist 3-spurig, die Überholspur verläuft in einer Rechtskurve, was nach allen Erkenntnissen der Unfallforschung bedeutet, dass man hier Maßnahmen ergreifen muss, die den Gegenverkehr vor den sehr schnellen Überholern schützen. Dies ist sogar in den Baurichtlinien für Bundesstraßen festgeschrieben.
Unsere Verkehrsbehörde wehrte sich trotzdem stets gegen diese Regelungen...sie wehrte ich sogar dagegen, ihre Bauwerke auf Sicherheit zu untersuchen.

Seit Ende 2001 jedoch ein  Lichtblick: Die Verkehrsbehörden versuchen mit massiven Geschwindigkeitsbeschränkungen und optischer Trennung vom Gegenverkehr die Menschen davon wegbringen, wozu sie der Straßentyp animiert: Raserei

Foto: Gerhard Kind für den Öffentlichen Anzeiger vom 24.11.2001
Leider erwies sich die angeordnete Geschwindigkeitsregelung natürlich als extrem unpraktikabel:
Wer schneller wie 60 fahren wollte, musste gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen und zusätzlich drohte demjenigen, durch Leute, die noch schneller fahren wollten rechts überholt zu werden.
Daher folgender Zeitungsartikel mit der Konsequenz einer neuen Beschilderung...Schilda lässt grüßen.

Allgemeine Zeitung vom 4.12.2001

 

Künftig nur Tempo 80
Verwirrende Regelung auf B41 wird geändert

   hgm. KREIS BAD KREUZNACH – Auf der Bundesstraße 41 zwischen Waldböckelheim und Steinhardt wird künftig die Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer beschränkt. Die Richtung Bad Sobernheim derzeit geltende Regelung mit Tempo 60 auf dem rechten und Tempo 90 auf dem linken Fahrstreifen wird aufgehoben. Das erläuterte Abteilungsleiter Mathes von der Verkehrsbehörde der Kreisverwaltung gestern in der Kreisausschusssitzung.
  Ausschussmitglied Peter Wilhelm Dröscher (SPD) hatte die nach der Fahrbahnerneuerung in diesem Ab-schnitt eingeführte verwirrende Regelung angesprochen. Er stufte das, was sich dort täglich abspiele, als chaotisch ein. 

Dieses Teilstück ist zudem sehr unfallträchtig.
   Mathes bestätigte das hohe Gefahrenpotenzial auf der Gefäll- und Steigungsstrecke. Dieses sei Anlass für die Landesstraßenverwaltung gewesen, andere Geschwindigkeits-vorgaben als bisher zu empfehlen. Straßen- und Verkehrsamt und Kreisverwaltung sei nichts anderes übrig geblieben, als dies umzusetzen. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen hätten jedoch gezeigt, dass die Verkehrsteilnehmer mit den unterschiedlichen Tempoangaben für die beiden Fahrstreifen nicht zurecht kämen. Die nun ins Auge gefasste Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h wird auch für den Überholstreifen gelten.

Im Unteren Bereich ließ sich die SVA Bad Kreuznach ebenfalls etwas einfallen, was nicht sehr an Sachkompetenz erinnert...

...und zu starken Verunsicherungen und Gefahren führt.
Ein Kreisel wäre hier eine schnelle, sehr kostengünstige und 100%-ige Lösung. Doch Politik und Behörden wollen einfach nicht und stümpern weiter. Aber immerhin tun sie was.

 

Beispiel Ortsdurchfahrt Martinstein:

Bild: Wolfgang Schmitt für die Allgemeine Zeitung am 18.10.1999
Fahrbahnteiler versprechen mehr Sicherheit für Martinstein
...und ein wenig soll es auch geholfen haben

Stand 18.11.05