Allgemeine Zeitung vom 31.01.2002
Unfallzahlen steigen um elf Prozent
Statistik der Polizeiinspektion Kirn für das Jahr 2001/Schwankung im normalen Bereich
  KIRN – Die Unfallstatistik der Polizeiinspektion Kirn stellt für das Jahr 2001 eine Zunahme an Verkehrsunfällen um elf Prozent dar. Drei Menschen starben bei Autounfällen – dabei war immer Alkohol im Spiel. Günter Molitor, Leiter der Kirner Dienststelle, erläuterte gestern die Zahlen.  

Von unserem Redaktionsmitglied Robert Neuber

Die Abnahme der Verkehrstoten von vier im Jahre 2000 auf drei im vergangenen Jahr ist angesichts der geringen Fallzahlen statistisch nicht signifikant, wie es in der Fachsprache heißt, also nicht aussagekräftig. Die Zunahme der Unfälle insgesamt um 11,09 Prozent hat jedoch Aussagekraft. 103 Unfälle mehr als 2000 registrierten die Kirner Beamten in 2001. Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten stieg um 24 Prozent, jene mit Leichtverletzten um 34,71 Prozent. Als schwere Verletzungen werden alle Fälle definiert, die mindestens 24 Stunden in stationärer klinischer Behandlung waren, unter leichten Verletzungen subsumiert die Polizeistatistik alle Verletzungen wie Schleudertraumata oder Prellungen.

Die Zunahme der Unfälle im Jahr 2001 gegenüber 2000 ist schwer zu erklären. Eine höhere Verkehrsdichte kommt nicht in Frage, da diese Größe linear ansteigt, die Unfallhäufigkeit jedoch nicht. Es ist laut Günter Molitor wohl eine sich im Rahmen des Normalen bewegende Schwankung. Darauf weisen auch die Ziffern für die Verletzten hin: Im Jahre 1999 lagen diese Zahlen ähnlich wie 2001.

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Erheblich zugenommen haben jedoch die Unfälle mit Wild. Möglicherweise kommen hier die gewachsenen Populationen als Erklärung in Frage.

Nichts geändert hat sich an der Tatsache, dass die jungen Autofahrer mit im Jahre 2001 31,4 Prozent Anteil (n=324) an allen Unfällen ein Sorgenkind im Straßenverkehr waren.

Bei den Unfallursachen steht nach wie vor „überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit“ an erster Stelle. Über zwanzig Prozent aller Unfälle im Bereich der PI Kirn, die für die Verbandsgemeinden Bad Sobernheim, Kirn-Land, die Stadt Kirn sowie weitere Ortschaften zuständig ist, sind darauf zurückzuführen. Deswegen wird die Kirner Polizeiinspektion bei ihren Kontrollen schwerpunktmäßig auf diese Unfallursache achten. Dass die Unfallschwerpunkte 2001 an der Bundesstraße 41 sowie den Landesstraßen 183 (Kirn) und 232 (Bad Sobernheim) lagen, konnte ebenfalls nicht überraschen. 461 Unfälle ereigneten sich außerhalb der Ortschaften.