Allgemeine Zeitung vom 30.05.2002

Polizei zieht Raser aus
dem Verkehr
  

   BAD KREUZNACH – Wie der Leiter der Polizeidirektion Bad Kreuznach, Claus Colausich, bereits bei der Großkontrolle im April angekündigte, führt an der B 41 die Polizei ihre Überwach-ungsmaßnahmen verstärkt fort. Grund sind 1679 Verkehrsunfälle in den letzten vier Jahren auf der B 41 zwischen Kirn und Bad Kreuznach, wobei 19 Menschen getötet und 615 verletzt wurden.

Rabiat auf B 41

   Wie rabiat es auf der B 41 zugeht, beweist ein Vorfall am Dienstag Nachmittag: Einem 37-jährigen Pkw-Fahrer fuhr eine Frau vor ihm mit erlaubten 80 km/h zwischen Steinhardt und Waldböckelheim offenbar nicht schnell genug. Er überholte sie – trotz Fahrstreifenbegrenzung – auf der Spur des Gegenverkehrs, schaltete die Warnblinkanlage ein und bremst die Frau aus, stieg er aus und beschimpfte sie. Dann fuhr er weiter. Sein Pech: Bei der Kontrollstelle am Sportplatz Waldböckelheim wurde der rabiate Fahrer sofort aus dem Verkehr gezogen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Nötigung eingeleitet.


Viele viel zu schnell

   2002 gab es bereits 170 Verkehrsunfälle auf der B 41, wobei eine Person getötet, 45 Personen leicht und 13 schwer verletzt wurden. Meistens war nicht angepasste Geschwindig-keit Unfallursache. Bei der ersten im April wurden an vier Kontrollstellen 253 Fahrzeugführ-er wegen Geschwindigkeitsüber-schreitungen beanstandet. 89 Fahrer erhielten eine Ordnungs-widrigkeitsanzeige und 164 wur-den gebührenpflichtig verwarnt. Bei zwölf Fahrern lag das Tempo so hoch, dass sie mit Fahrverbot rechnen müssen. Bei erlaubten 80 km/h lag der Rekord bei 143 Stundenkilometer.

In der Radarfalle

   Am Dienstag hat die Polizei erneut Kontrollen auf der B 41 durchgeführt. 249 Autofahrer rasten in die Radarfalle. 127 erhielten eine Ordnungswidrig-keitenanzeige, was neben Buß-geld auch Punkte in Flensburg bedeutet. 119 Fahrer wurden verwarnt. Das höchste Tempo lag bei 156 km/h, erlaubt sind maximal 100.
   In einer unfallträchtigen Gefäll-strecke wurden vier Fahrer er-tappt, die bei einer vorge-schriebenen Höchstgeschwindig-keit von 80 Kilometer pro Stunde über 40 Kilometer pro Stunde zu schnell fuhren. Sie und weitere neun Fahrzeugführer müssen zusätzlich mit einem Fahrverbot von mindestens einem Monat rechnen.