von der Abfahrt Sponheim bis Waldböckelheim Der Staat verleitet zu Raserei und Unaufmerksamkeit
 

Riesiger Aufwand für weniger Sicherheit, enorme Bodenversiegelung, mehr Abgase und mehr Lärm 

Gerade wird über die Streckenführung der B41 von der Abfahrt Sponheim/Weinsheim bis nach Waldböckelheim diskutiert.
  Über was gestritten wird ist der 4-spurige Ausbau der Bundesstraße 41 auf dem o.g. Abschnitt. Dieser ist die Weiterführung der 4-spurigen Strecke um Rüdesheim und Weinsheim herum und bestimmt den Verlauf der eigentlichen späteren Umgehung für Waldböckelheim.

 Im Augenblick sieht die Planfeststellung vor, dass die Kreuzung Sponheim/Weinsheim geschlossen wird und die dort endenden vier Spuren auf der aktuellen Trasse der noch 2-spurigen B41 ca. 2 km bis Waldböckelheim weiter geführt werden sollen. Dort soll eine Ampelkreuzung sehr ortsnah den 4-spurigen Teil vorerst beenden. Die angedachte spätere 4-spurige Weiterführung über die neue Ampelkreuzung hinaus (die dann wieder abgerissen wird) erfolgt somit ebenfalls sehr ortsnah.
  Parallel des nun vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr in Bad Kreuznach vorgestellten 4-spurigen Ausbauabschnittes soll eine Landstraße geführt werden, die den Verkehr von der jetzigen Kreuzung Sponheim/Weinsheim bis nach Waldböckelheim führt und dort an der neuen Ampelkreuzung auf die B41 mündet. Außerdem muss ein paralleler landwirtschaftlicher Weg die Erreichbarkeit der benachbarten Äcker sicherstellen. Somit sollen hier sieben Spuren neben einander gebaut werden. Dies bedeutet eine massenhafte Versiegelung von Erdreich.
  Außerdem werden damit Wildwechsel, die über die zur Zeit zweispurige Bundesstraße dort noch möglich sind, zerschnitten, was die Population Tierbestandes immens einschränkt.

Alternativ hierzu gibt es eine Möglichkeit, die von einer lokalen BI vorgeschlagen wurde. Diese soll die Bundesstraße weiter am Ort vorbei führen. Siehe hierzu auch www.bi-b41.de 

Die gesamte Baumaßnahme ist mehr als bedenklich:
 - Die Verkehrszahlen in diesem Bereich stagnieren nach Angaben der Polizei. Ein 4-spuriger Ausbau dieser Straße ist demnach absolut nicht von Nöten und damit auch nicht die insgesamt sieben Fahrspuren.
 - Eine temporäre Ampelanlage ist was die Bau- wie auch die Betriebskosten betrifft unverantwortlich. Auch unterbricht sie jäh den Verkehrsfluss und bewirkt mit dem damit verbundenen steten Anfahren und Bremsen zusätzliche starke Abgas- und Lärmemissionen. Das betrifft nicht nur die Atmosphäre und die Tier- und Pflanzenwelt sondern belastet auch sehr die sehr nahe wohnenden Menschen direkt.

Eine Alternative:
  Würde die jetzige Kreuzung Sponheim/Weinsheim in einen Kreisverkehrsplatz umgebaut, könnte die bestehende 4-spurige B41 dort enden und den Verkehrsteilnehmern die zum Teil erheblich überhöhte Geschwindigkeit genommen werden. Ein riesiger erster Schritt für weniger Verkehrstote und -unfälle auf der und durch die neue B41. Außerdem wäre ein Ab- und Auffahren an dieser Kreuzung ohne aufwändige Brückenbauten oder Ampelanlage wieder sicher möglich.
 Der anschließende 2-spurige Abschnitt bis Waldböckelheim könnte mehr oder weniger so bleiben wie er ist.
An der Einmündung Waldböckelheim, dort wo die Ampel geplant ist, könnte ebenfalls ein Kreisverkehrsplatz sicheres Auf- und Abfahren auf bzw. von der B41 ermöglichen. Auch hier sei die bremsende Wirkung des Kreisels erwähnt. Diese ist für die Folgeabschnitte ebenfalls sehr wichtig, da sich dort in der Vergangenheit zahlreiche katastrophale Verkehrsunfälle ereigneten. Alle samt sind auf den dort vorhandenen im Rahmen des Ausbaues der B41 3- bzw. 4-spurigen Baustil der Fahrbahn zurück zu führen, der hier wegen massiver Sicherheitsmängel sehr viele Verkehrsteilnehmer zu leichtsinniger extremer Geschwindigkeitsüberschreitung animiert. Bremsende Kreisverkehre stellen eine sehr günstige und sehr sichere Möglichkeit da, den Verkehrsfluss zu bremsen und zu lenken. Und dies, ohne den Fluss zu unterbrechen.

7 Millionen Euro der veranschlagten knapp 8 Millionen Euro könnten somit eingespart werden.


 

Allgemeine Zeitung vom 15.11.2002

4-spurig auf alter Trasse

Der Beschluss für den Ausbau der B 41 bis Waldböckelheim liegt vor

 
WALDBÖCKELHEIM (red) – Der Planfeststellungsbeschluss für den vierstreifigen Ausbau der B 41 zwischen Waldböckelheim und Weinsheim ist erlassen worden. Dies teilte das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium in Mainz mit.  
Der vorhandene Fahrbahnquerschnitt genüge den heutigen und den zukünftigen Verkehrsmengen nicht mehr, so die Begründung. Dies hat sich aus Zählungen zwischen dem Abzweig Sponheim und dem Ortseingang Waldböckelheim (Aral-Tankstelle) ergeben. Bei dem gegenwärtigen täglichen Verkehrsaufkommen ergebe sich hochgerechnet für das Jahr 2010 ein Prognosewert von ungefähr 15300 Kraftfahrzeugen mit einem Schwerverkehranteil von rund 18 Prozent. Deshalb sei nach der nunmehr festgestellten Planung ein rund zwei Kilometer langer vierstreifiger Ausbau der B 41 auf bestehender Trasse vorgesehen.

Der Planfeststellungsbeschluss werde den Beteiligten kurzfristig zugestellt und bei den Kommunen vor Ort zusammen mit den Planunterlagen nach entsprechender Bekanntmachung zwei Wochen zur Einsicht ausgelegt, gab das Ministerium bekannt. Sofern keine Einwände gegen den Planfeststellungsbeschluss erhoben werden, könne das Projekt bald Rechtskraft erlangen.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf etwa 7,6 Millionen Euro. Aussagen über die Finanzierung hängen vom Verfügungsrahmen des Bundes in den kommenden Jahren ab und können derzeit noch nicht getroffen werden. Primäres Ziel sei es jedoch, schnellstmöglich Rechtskraft für das Projekt zu erreichen, damit die Chancen für eine Aufnahme in ein mittelfristiges Finanzierungsprogramm des Bundes steigen.