Stand 14. Juni 2002

von Weiler nach Monzingen Der Staat verleitet zu Raserei und Unaufmerksamkeit

Dank vieler Proteste wenigstens Richtung geändert !
Zwischen der Abfahrt Weiler und Monzingen sollte nach gültiger Planfeststellung von der Weilerer Abfahrt her den Berg hinunter eine Überholspur entstehen. In der Mitte der Strecke sollte die Überholspur wechseln, ab hier als Überholspur von Monzingen aus Richtung Weiler dienen.

Die Folgen der ursprünglichen Planung:
Auf der B41 von Weiler aus den Berg hinab werden die langsamen Fahrzeuge schneller, sobald man sie überholen kann. Der Überholende muss noch mehr Gas geben, um überholen zu können. Was durch so viel Tempo passiert, wenn man auf die Gegenfahrbahn geraten sollte...

...und dies ist hier besonders gefährlich. Denn in der Rechtskurve, die im Gefälle beginnt und in der die Überholspur somit liegt, hat es in der Vergangenheit schon zahlreiche Tote gegeben, weil in der Kurve Fahrzeuge auf die Gegenfahrbahn drifteten ...bei 'normalen' Geschwindigkeiten.
Daher sehen die Bauvorschriften und Empfehlungen von Behörden und anderen Stellen für Verkehrssicherheit für solche Überholspuren in Rechtskurven auch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen vor. Doch ähnlich wie auch bei der Überholspur von Waldböckelheim-West Richtung Waldböckelheim-Mitte wurde hier diesbezüglich nichts vorgesehen.
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Logisch und der sicherheitsrelevanten Bauvorschriften entsprechend müsste die Überholspur den Berg hinauf führen ... und nicht in einer Rechtskurve liegen.

Starke Beschleunigung und Geschwindigkeitsüberschreitung und deren Folgen sind bei solchen Straßen die Folge. Daher gibt es Mindestmaße in den Baurichtlinien für 3-spurige Verkehrsführungen. 800 Meter Länge wird darin als absolute Untergrenze für Überholspuren und wesentlich längere Abschnitte der Sicherheit wegen unbedingt empfohlen.

Genau mit dieser Forderung und dem Hinweis auf die o.g. Vorschriften und Untersuchungen wandte sich Peter Herrmann massiv an alle möglichen Stellen. Offizielle Antwort der für Planung und Bau Verantwortlichen war jedoch stets, dass die Befürchtungen alle unbegründet seien, das Gefälle unbedeutend und die Rechtskurve nicht "scharf" sei. Zur Länge der Abschnitte äußerten sich die Behörden nicht.
Kleiner Lichtblick:
Dank der Proteste konnte beim zuständigen Straßen- und Verkehrsamt erwirkt werden, dass die Überholspur nun doch nur von Monzingen her Richtung Abfahrt Weiler führt und sich somit die Überholspur nicht im Gefälle und zugleich in einer Rechtskurve befindet. Es gibt also auch nur eine Überholspur, die jedoch gemessen an den Mindestwerten und verglichen mit anderen Überholspuren der B41 recht lang sein wird.
Ein halber Punkt für die Sicherheit im Nahetal.
Auf dass die Unfallgefahren nicht durch undurchdachten Ausbau der B41 unermesslich zunehmen.
An dieser Stelle ein Dank an die Planungsbehörden, die - obwohl sie vorher alle Gefahren der einstigen Planung vehement dementierten und verniedlichten - doch noch einsichtig und flexibel wurden.

Ein halber Punkt ist leider kein ganzer.
Wehrmutstropfen/weiteres Risiko:
Wegen der neuen Verkehrsführung führt die Überholspur kurz vor ihrem Ende durch eine scharfe Rechtskurve mit all ihren Gefahren. Diese letzten Meter hätten nicht als Überholspur ausgebaut werden dürfen und müssen. Somit hätte dieser zukünftig bedeutende Gefahrenpunkt vermieden werden können. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz des Gegenverkehrs in dieser neuen gefährlichen Kurve gibt es wie bei Waldböckelheim nicht. Daher gab es bereits einige schwere Unfälle.
Die Straße wird gegen alle Sicherheitsempfehlungen der BASt und gegen die Bauvorschriften nicht als Kraftfahrstraße ausgewiesen, um sehr langsamen Verkehr von der Tempo-Strecke fern zu halten und so die immense Gefahr auszuklammern, die entsteht, wenn sehr langsame und sehr schnelle Fahrzeuge eine Fahrbahn nutzen. 
Es gibt generell keinen Schutz vor dem Gegenverkehr, obwohl mit stark überhöhten Geschwindigkeiten und größerer Unaufmerksamkeit zu rechnen ist.
Außerdem folgt kurz nach dem Ende der Überholspur die Abfahrt nach Weiler.
Für das Wild, das im letzten Kurvenbereich vor der Kreuzung seit Ewigkeiten die Fahrbahn wechselt, besteht bei den nun sehr hohen Geschwindigkeiten keinerlei Chance mehr und so manch ein Autofahrer hat bereits seine Erfahrungen damit gemacht.