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11.6.2009  -> aktualisiert am 27. November 2009
 "T-DSL-Versorgung in Monzingen"

Was ist jetzt eigentlich mit der DSL-Versorgung in Monzingen?
So lautet eine Frage die in den letzten Jahren häufig gestellt wird.
Technik- und Anschlussgehäuse für DSL Auf Ebenhöh
Hier die Antwort aus erster Hand:

Es hat geklappt: Monzingen kann schon in der Adventzeit 2009 rasant mit DSL mit bis zu 16.000 kbit/s die zahlreichen virtuellen Weihnachtsmärkte besuchen oder in Online-Läden ohne lange Wartezeiten Weihnachtsgeschenke kaufen.

Wie man den schnellen DSL-Anschluss bekommt steht hier.

So entwickelte sich das schnelle DSL:
Bis tief in die Nacht wird umgeschaltet27. November 2009: Die Technik ist in Betrieb. DSL bis zu 16.000 kbit/s ist nun für ganz Monzingen schaltbar.

Anfang November 2009: Baulich ist soweit alles fertig. Nun fehlt nur noch ein Bauteil, mit dem die ganze Technik in Betrieb gehen kann. Hat der Hersteller das geliefert und wurde dies eingebaut, wird Monzingen fix online gehen. Offiziell besagt der Vertrag der Deutschen Telekom AG mit der Gemeinde Monzingen, dass die Technik im Frühjahr 2010 in Betrieb gehen muss. Klappt es vorher, wäre das natürlich super.

Mitte Oktober 2009: Der Strom ist gelegt, es werden die Kabel bis spät abends umgeschaltet.

Technik- und Anschlussgehäuse für DSL an der Monzinger MauerAnfang Oktober 2009, das Ziel ist in Sicht. Es fehlt nun nur noch die Stromversorgung am DSL-Verteiler an der Mauer und diverse 'Kleinigkeiten' und alles kann in Betrieb gehen.

Mitte September 2009, nachdem noch diverse Standortfragen mit zuständigen Ämtern geklärt werden konnten, wurde nun mit der Verlegung der Stromversorgung und dem Aufbau und der Verkabelung der Gehäuse begonnen. Ist das geschehen, wird die eigentliche Technik eingebaut.

DSL-Verlegung im Bereich der Monzinger MauerEnde August 2009: Die von der Deutschen Telekom AG beauftragten Firmen ziehen 'Auf Ebenhöh' das eigentliche Endlos-Leerrohr und darin die Glasfaserkabel ein. Und verlegen das Glasfaserkabel im Bereich der Monzinger Mauer und beginnen mit dem Aufbau der Gehäuse für die Technik.

Anfang August 2009, wenn die zum Einziehen vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen mit der zuständigen Behörde abgestimmt sind, wird die Deutsche Telekom AG das eigentliche Endlos-Leerrohr und darin die Glasfaserkabel in das von der Gemeinde verlegte Leerrohr einziehen. Das Gleiche wird mit einem Glasfaserkabel im Bereich der Monzinger Mauer an der B41 geschehen. Danach beginnt der Aufbau der Gehäuse für den neuen Verteiler und die einzubauende Technik, die ebenfalls bereits vor Ort sind.

Anfang Juli 2009, nachdem ein DSL-Aktivist darauf aufmerksam machte dass noch Unterlagen fehlen, sind nun alle Gestattungsverträge und Bescheinigungen der Gemeinde bei Telekom eingetroffen. Diese beginnt nun ihren Teil der Baumaßnahme und wird die notwendige und aufwändige Technik, Kabel usw. einkaufen.

Anfang Juni 2009 begann die beauftragte Firma damit, den Graben für das Leerrohr zu graben. Dies geschah nun doch am Stück, womit auch die technisch bessere Variante mit dem 1000 Meter langen Leerrohr möglich gewesen wäre.
Ein Problem wird nun sicher sein, dass es gerade jetzt regnete. Wenn der Graben wieder verschlossen ist, muss das dortige Erdreich verdichtet werden. Nach Meinung von Winzern gibt gerade Verteilerkasten auf Ebenhöhdies bei nassem Boden nicht unerhebliche Probleme, da es bei diesem Erdreich nicht ordnungsgemäß erfolgen kann. Nicht zu unterschätzende Nacharbeiten werden die Folge sein. Doch lässt sich dies nicht ändern.
In nur wenigen Tagen
verlegten unsere Gemeindearbeiter die Leerrohre für die Glasfaserleitungen von der B41-Abfahrt Nußbaum bis auf Ebenhöh. Bis zu 670 Meter Rohr pro Tag (!) ließen sie dabei im von einem Monzinger Bauunternehmer hergestellten Graben verschwinden. So sind nun auf dem 1700 Meter langen Stück nur noch wenige Arbeiten zu verrichten, damit die beiden nötigen Endpunkte an der B41 und am Verteilerkasten mit einander verbunden sind.
 

Vorgehensweise geklärt:
 Die Gemeinde Monzingen wird die geschätzten 38.000 € (siehe unten) teilweise durch Eigenleistung erbringen.
So heißt das also: wir müssen einen Graben von der Nußbaumer B41-Abfahrt bis zum Telekom-Verteiler am oberen Ende der Sobernheimer Straße buddeln, ein Leerrohr hinein legen und den Graben wieder zu schütten. Aus Versicherungstechnischen und Gewährleistungsgründen werden dabei Teile von einer Firma durchgeführt werden müssen.
Vielleicht gelingt es den Rest als Gemeinschaftsaufgabe zu realisieren. Wenn viele helfen, geht es für die Gemeinde Monzingen vielleicht sogar fast Kostenneutral. Wer hilft mit bei diesem Zukunftswerk?
Stand Ende Mai 2009: Damit die Weinberge während der Verlegearbeiten möglichst ohne Unterbrechung bewirtschaftet werden können, wird das Leerrohr von der B41-Abfahrt Nußbaum bis Auf Ebenhöh in 6 Meter langen Stücken verlegt, statt in einem Stück von der Kabeltrommel. Dazu wurde für die ca. 275 Leerrohre mit 10 cm Durchmesser ein Lagerplatz nahe der Baustelle gefunden. Notwendige Zustimmung von z.B. dem Betreiber der Nato-Pipeline oder dem Landesbetrieb Mobilität wurde weitestgehend eingeholt. Sobald die restlichen Genehmigungen (dienliche Sicherungen) vorliegen und das weiter benötigte Material da ist, kann damit begonnen werden, den Graben auszuheben, abzusanden, die Rohre zu verlegen und Druckluft-dicht zu verbinden. Dann heißt es; Graben zu und Erde verdichten. Dann wird die Deutsche Telekom AG das eigentliche Leerrohr für die Glasfaserkabel mit Druckluft in dieses große Leerrohr schießen und darin die ersehnten Glasfaserkabel einbringen.
 Danach kommt der Aufbau der notwendigen Technik.

Leerrohre sind da

Anfang Mai war noch versucht worden doch noch Wege zu finden, die technisch bessere Lösung zu realisieren: ein Leerrohr am Stück von der Trommel ist wesentlich sicherer, als 275 Stücke Rohr aneinander zu legen. Die ausstehenden Wochen der Genehmigungen ließen für ein Umschwenken genügend Zeit und Spielraum. Doch ließen Irritationen die Gemeinde unsicher werden und so wurde doch schnell die nun gewählte Rohr-Variante festgelegt. Zumindest hatte die gewonnene Zeit jedoch den Vorteil, dass die Rohre nicht - wie ursprünglich von der Verwaltung festgelegt - in den Schlangengraben (ganz hinten in der Soonwaldstraße) geliefert wurden, sondern noch ein Lagerplätzchen nahe der Baustelle gefunden werden konnte. Dies erkürzt die Wege der Gemeindearbeiter beim Verlegen doch enorm.

Vertrag ist unterschrieben.
 Am 16. Februar 2009 gab der Gemeinderat einstimmig grünes Licht für einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom AG. Der Vertrag kann nun unterschrieben werden. Damit können die Detailplanungen zum Ausbau der DSL-Versorgung starten. Nach Schätzung des Ansprechpartners für solche Angelegenheiten bei Telekom, könnte Anfang Mai 2009 alles so weit gediehen sein, dass sich Telekom bei der Gemeinde melden kann und die weiteren dann bekannten Schritte besprochen werden können. Binnen eines Jahres wird dann zeitgemäßes DSL in Monzingen verfügbar sein.


Die Tatsachen der DSL-Geschichte im Detail:

Technischer Stand:
Ausschließlich die Deutsche Telekom AG versuchte in den vergangenen Jahren eine Planung für einen bezahlbaren Ausbau der DSL-Versorgung in Monzingen. Zunächst ließ der Wandel der eingesetzten Technik die Umsetzung der Pläne verschieben. Wegen der Regulierung des Telekommunikationsmarktes musste dann auch die Telekom marktwirtschaftlicher agieren und setzte den Ausbau aus, den sie ganz alleine bezahlt hätte. Denn die Konkurrenz kann Einrichtungen der Telekom für sehr wenig Geld mitbenutzen, wodurch sich die nicht unerhebliche Investition in den Netzausbau in Monzingen niemals rechnet. So drehte Telekom an der vorhandenen Technik und reizte sie bis an die Grenzen aus, damit wenigstens der Großteil der Monzinger überhaupt einen DSL-Anschluss erhalten kann. Doch leider erreicht DSL damit noch nicht alle und wenn, ist es nicht so schnell wie es so manche Internet-Anwendung heute erfordert.

Heute zählt der Ausbau von DSL als Infrastrukturmaßnahme:
Als solche ist sie durch das Land Rheinland-Pfalz und die EU förderfähig, wenn die Gemeinde Monzingen entsprechendes beantragt. Hierzu ging die Gemeinde zwar etwas verspätet aber doch den vom Land vorgeschriebenen Weg:
 Ab Mitte 2008 konnte jede Gemeinde ganz unverbindlich eine eine Interessensbekundung im Internet auf einer Seite der Landesregierung abgeben, in der sie ihr Interesse daran mitteilt, mit DSL versorgt zu werden. Der Bürgermeister Monzingens benötigte hierzu die Zustimmung des Rates der Gemeinde, was nicht erforderlich war, weil diese Interessensbekundung ohnehin unverbindlich ist. Dadurch stand Monzingen erst im Oktober 2008 durch die vom OB beauftragte Verbandsgemeindeverwaltung in dieser Datenbank auf www.breitband-initiative-rlp.de. Hierauf meldeten sich verschiedene Firmen. Das einzige Angebot für zeitgemäße DSL-Versorgung machte dabei die Telekom. Alternativ dazu gab es WLAN-Anbieter, die technisch bedingt jedoch nicht die Sicherheit und die Bandbreite bieten können.
 Da auch in Monzingen der DSL-Ausbau sich nicht selbst trägt, die Nutzer die Kosten der Investition also nicht einspielen, kann der Investor den voraussehbaren Fehlbetrag melden. Dieser Fehlbetrag des Investors muss  -will sie diesen Ausbau denn-  von der Gemeinde getragen werden. Die Gemeinde kann dann von Land und EU insgesamt bis maximal 60 % Zuschuss für diesen Betrag erhalten. Den Rest muss sie selbst finanzieren. Denkbar ist da allerdings wieder einiges. Auch eine Beteiligung durch Bürger, wie beispielsweise in Bärweiler oder / und Eigenleistung könnte beim Decken der Finanzlücke helfen.

Finanzierung und Alternativen:
Nach der ersten groben Preiseinschätzung für den Ausbau des DSL-Netzes in Monzingen durch die Deutschen Telekom AG kam an den Tag: von den Ausbaukosten blieben ca. 106.000 Euro als Anteil für die Gemeinde. Diesen hätte sie zu tragen, abzüglich Zuschuss und finanzieller oder auch anderer Beteiligungen Dritter. Da die Gemeinde wegen der angestrebten anderen Ziele für 2009 diesen Eigenanteil zur Erschließung mit sattem DSL (wie Telekom dies anbot) nicht einfach so tragen kann, hoffte der Rat der Gemeinde in seiner letzten Sitzung im Jahr 2008 auf das Konjunktur-Paket der Bundesregierung. Dass auch ein Peter Herrmann keine Alternative vorschlagen konnte liegt daran, dass auch er keine Wunder vollbringen kann und eine bisher unbekannte neue Technik erfinden kann, auch wenn er im Telekom-Konzern beschäftigt ist. Und da auch ihm die Brisanz für Monzinger Firmen nicht bekannt war, stimmte auch er der abwartenden Vorgehensweise zu.

Firmen abhängig:
Leider zeigt sich bei einem Ortstermin im Gewerbehof am Tag vor Heilig Abend, dass eine dort ansässige Firma ohne eine bezahlbare gute Datenverbindung bereits nur der Abzug aus Monzingen bleibt. Eine solche Verbindung ist jedoch nur mit gutem DSL zu bekommen. Die Wirtschaftsfördergesellschaft der Verbandsgemeinde wurde daher eingeschaltet, um der betroffenen Firma bei der Infrastruktur zu helfen. Auch war die Hoffnung, dass so auch der Druck auf die oberen Behörden das generelle DSL-Problem in Monzingen mit Geldern z.B. aus dem Konjunktur-Paket oder andere auf andere Weise zu lösen.

Große Politik setzt sich ein:
Aufgrund des Presseberichtes zu dieser Brisanz nahm die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner Kontakt zu den ihr gut vertrauten Ansprechpartnern bei der Telekom auf.  Auch der Bundestagsabgeordnete Fritz-Rudolf Körper versuchte nun seinen Einfluss geltend zu machen, um ggf. entsprechende Gelder aus dem Paket für die Infrastruktur u.a. für DSL nach Monzingen zu holen. Siehe AZ vom 17.1.2009.

DSL Vor-Wahlkampf-Thema:
Die Umstände ergaben zum Jahreswechsel 2008/2009, dass das Thema nun auch zum Wahlkampf-Thema wurde. Und dies konnte nur von Vorteil sein:
So bemühten sich nun auch Parteien über deren Beziehungen zu höheren Behörden und zu Landes- und Bundesregierung für den zeitnahen Ausbau der DSL-Infrastruktur in Monzingen. Einige schmückten sich dabei auch mit tremden Federn
Erinnern wir uns z.B. an die Bad-Anerkennung von Sobernheim: Das war seinerzeit Thema während des Wahlkampfes und . . . das half.

Lösung des DSL-Problems:
Leider blieben die Bemühen Fritz-Rudolf Körpers bisher ohne Erfolg. Zumindest war nichts mehr von den Bemühungen zu hören.
 Letztendlich ergaben die Verhandlungen von Julia Klöckner mit Argumenten um den Wettbewerb die deutlich niedrigere Finanzierungslücke für die Telekom von 38.000 €, die die Gemeinde Monzingen auch durch Eigenleistung erbringen kann. Siehe auch den Pressebericht vom 29.1.2009. Nachdem sie dies Peter Herrmann und im Anschluss auch daran auch dem Bürgermeister dieses Verhandlungsergebnis mitgeteilt hatte, beantragte Herrmann beim Bürgermeister eine Eilsitzung um die weitere gemeinsame Vorgehensweise zu besprechen. Der Bürgermeister berief darauf hin auch eine solche Sitzung mit den Beigeordneten der Gemeinde.

Lösung des DSL-Problems:
In der Sitzung des Gemeinderates am 16. Februar 2009 beschloss schließlich der Gemeinderat einstimmig den Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom AG einzugehen.
Die Eigenleistung wird dabei zum Teil durch eine Fachfirma und durch echte Eigenleistung erbracht. Wie das genau aussehen wird ist noch zu klären.
 Nun können die Detailplanungen der Telekom beginnen und spätestens binnen eines Jahres werden wir in Monzingen zeitgemäßes DSL nutzen können.

Der Dank:
Letztlich gibt es schließlich nicht einen Vater für die Lösung des DSL-Problems in Monzingen, sondern eine Mutter: Julia Klöckner. Ihr gebührt der Dank und die Blumen. Denn nur durch ihren Einsatz und ihr Verhandlungsgeschick wurde diese für Monzingen bezahlbare Lösung möglich, auch hier richtig gutes DSL zu bekommen und damit nicht zu letzt auch den Wirtschaftsstandort Monzingen zu festigen.