29.4.2009
Unser
Dorf hat Zukunft
Viele Jahre pausierte die Gemeinde
Monzingen und machte nicht mit beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner
werden". Das Gremium wollte warten, bis in der Dorferneuerung und dann
in der Stadtsanierung deutliche Forschritte zu sehen sind. Im Februar
2009 in der Ratssitzung wollte die Verwaltung wie schon gewohnt, dass
der Rat die Teilnahme an dem Wettbewerb ablehnt. Diesmal gelang es
jedoch den ganzen Rat zu überzeugen, dass Monzingen sich der
Prüfungskommission stellt. Neuer "Input" von außen und Sichtweisen der
erfahrenen Kommission tut der Gemeinde gut, um zu sehen, wo Monzingen
heute steht und was es zu verbessern gilt.
So
fanden am Montag dem 27. April 2009 Bürgermeister Adolf Geib,
Beigeordneter Jürgen Reinhard, die Ratsmitglieder Christel Hoseus
und Peter Herrmann und die Prüfungskommission "Unser Dorf hat Zukunft"
im Rathaus zusammen.
Nach einführenden Worten des Bürgermeisters ging es zu Fuß durch die
Monzinger City. Dabei ging es die Bachstraße runter, durchs
Niederviertel bis zur Franziskastraße, über die Soonwaldstraße in die Rathausstraße,
durch die Quergässchen in die Lehrstraße und "Am Untertor" dann scharf
rechts durch den Hohensteiner Hof und die Brunnenstraße in die
Ringstraße und von dort durchs Reil in die Kirchstraße und über den
Kirchplatz und das Obertor wieder zurück zum Rathaus. Also durch
verwinkelte idyllische Eckchen, über baulich bedrückende Stellen, Plätze
und sanierte Bereiche. Das bot dem Bürgermeister massig Stoff, den
Prüfenden ausführlich zu erklären, was in Monzingen erneuert wurde, die
Probleme und die Erfolge der Sanierung.
Danach legte die fünfköpfige
Kommission im Rathaus dar, was ihnen positiv und was ihnen negativ
aufgefallen ist und gab gleich ein paar Anregungen dazu. Dazu hier eine
kleine versuchte Zusammenfassung:
Monzingen ist ein sehr schönes
Weinbaustädtchen, in dem es gute Beispiele für eine gelungene Sanierung
gibt. Die Straßen und die Bepflanzung sind recht gut. Die Gässchen und Reilchen
sind begeisternd. Hierdurch sollte man einen Rundweg anbieten.
Das Zentrum ist schön gestaltet,
doch je weiter es von dort weg geht, desto schlimmer wird die Gestaltung
von Häusern und Flächen im alten Stadtgebiet. Das geht bis zur
"Baumarkt-Katastrophe", wo die Menschen mit billigem Material Dinge
schaffen, die mit Beratung und Hilfe der Gemeinde auch gut, schön und
passend gemacht werden können. Dazu bedarf es einer besseren Beratung
durch die Gemeinde, was z.B. mittels der Förderrichtlinien des
Städtebaus getan werden kann. Die Fördermöglichkeiten muss man dem
Bürger erklären.
Die Sanierung erfordert
deutlich mehr System. Die Gemeinde muss Struktur in die Sanierung
bringen und auch mehr Einfluss darauf nehmen, was und wie saniert wird.
Die Stadtsanierung bietet ihr dazu den Rahmen. Man muss seitens der
Gemeinde deutlich mehr auf die Bauweise achten. Jägerzaun und Alu-Rollos
sind nur kleine abschreckende Beispiele hierzu.
Es gibt einige große glatte Hauswände.
Diese sollten zum Beispiel mit Rosen oder Wein bepflanzt werden.
Die Gemeinde sollte die Bürger -
und nicht nur die Anwohner - bei der Gestaltung des Kirchplatzes
einbindet. Denn soll der Platz ein Treffpunkt für die ganze Gemeinde
sein. So fällt die Linde vor der Martinskirche ins Auge, die nach
den derzeitigen Plänen zur Sanierung des Platzes fallen soll. Solch
große Bäume seien auf Plätzen sehr wichtig, da Menschen gerade im Sommer
- wenn der Platz genutzt wird - gerne große Schatten spendende
Bäumen suchen. Auch zur Linde soll die Gemeinde die Bürger befragen.
Die
stellenweise hohe Hecken an der Gaulsbach sollten entfernt werden und
stattdessen die Sicht auf den Bach wieder ermöglicht werden.
Weiter empfahl die Kommission ein
Sandsteinlager einzurichten, in dem Sandsteine auch abgebrochenen
Gebäuden gelagert werden und der Wiederverwendung bei
Sanierungsmaßnahmen im alten Stadtgebiet zugeführt werden.
Die von der Gemeinde angelegten
Streuobstwiesen sollten auch genutzt werden. Gut ist auch, wenn die
Erträge der Bäume eine Verwendung finden.
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