12. Dezember 2015 Scheen gemach -
Obertor offen
Die Mauer an der Ecke Hauptstraße / Nußbaumer Straße
ist auch fertig. Und sie ist richtig schön geworden. Fast dem Original gleich
nur am unteren Ende ein wenig in Richtung Zentrum geschwenkt ist nicht zu
erkennen, dass sie nun einen Betonkern hat und das Sandsteingemäuer nur noch
Verkleidung ist. Die Baufirma verwandte zum Verkleiden der statikbedingten neuen
Betonmauer die originalen Steine. Auch die schweren Abdeckplatten aus Sandstein,
mit denen die Mauer von Oben gegen eindringendes Wasser geschützt ist, sind die
originalen Platten der einige hundert Jahre alten originalen Mauer. Sogar der
Einlass in das alte weiterhin erhaltene Gewölbe hinter der mauer wurde
nachgebaut und damit auch diesem nach außen sichtbaren historischen Teil
mittelalterlichen Bauhandwerks Rechnung getragen.
Obertor offen
Sehr erfreulich ist, dass damit nun
auch das Obertor wieder geöffnet wurde. Die Sperrung in der Hauptstraße
wurde ausgesetzt und so können nun die Geschäfte in der Monzinger City
wieder leichter angefahren werden bzw. die Kunden von dort übers Obertor
zumindest in die Nußbaumer Straße und damit zu den Monzinger
Wohngebieten Kerrbach, Palmenstich und Ebenhöh sowie nach Nußbaum
gelangen. Machen wir das doch und nutzen die Monzinger Geschäfte wieder
verstärkt. Die Durststrecke während der Sperrung war für sie sicher kein
Zuckerschlecken.
Die Hauptstraße in ihrem Weiteren Verlauf in Richtung Nahe ist weiterhin
gesperrt, da die Baustelle bei der Einmündung der Thiergartenstraße noch
einige Zeit die Durchfahrt versperrt. In der Nußbaumer Straße stehen
noch Sperrschilder auf der Fahrbahn. Daher und wegen der Unebenheiten in
der Fahrbahn bitte vorsichtig fahren.
16.
November 2015
Neue Mauer vorm Kanal Indes wurde vom Einlass
des Kanals an der Ecke der eigentlichen Frieshofseinfriedung mit leichtem
Schwenk in Richtung Friedhofstreppe eine Betonwand gegossen. Diese wird mit den
alten Sandsteinen der originalen Mauer erneut verkleidet, um optisch der
Historie genüge zu tun. Auch der Einlass in den historischen Kanal wird in alter
Gestalt nachgebaut.
11.
November 2015 -> aktualisiert am 16.11.2015 Voll
intakter jahrhundertealter Kanal Das Gewölbe am
Obertor vorm Friedhofsportal wurde auf einer Seite komplett ausgegraben,
um den notwendigen Platz zu schaffen, damit die Mauer gemäß den Planvorgaben ein
wenig geschwenkt werden kann, aber auch, um die Ausmaße des Gewölbes zu sehen.
Das von außen fast schon monströs wirkende Gewölbe aus einer Art Sandstein hat
außen eine Höhe von gut 1,70 Meter und eine Breite von gut 1,60 Metern.
Die Gunst der Stunde nutzte man, um das
Gewölbe an einer Stelle vorsichtig zu öffnen und dessen Innenleben einzusehen.
Was sich zeigte war ein voll intakter Gang oder Kanal, der – wohl Jahrhunderte
alt und ewig nicht genutzt - in einem hervorragenden Zustand ist. (siehe Bild).
Ein sensationeller Fund aus der Blütezeit Monzingens.
Der Boden fest und flach mit ein wenig
leicht feuchtem Erdreich bedeckt. Die Wände und der Bogen darüber ähneln sehr
einem Gang, von denen ganz Monzingen durchzogen sein soll. Er verläuft mit nur
sehr leichtem Gefälle kerzengerade in ca. 50 Grad Winkel zum Friedhofsportal gut
8 Meter lang von der Nußbaumer Straße her in Richtung der gut 1/2
Meter hohen Abschlussmauer in Verlängerung der Friedhofstreppe. Am Ende ist er
dann mit Erdreich verschüttet. Lediglich im Bereich eines Baumes sind aber auch
nur wenig Wurzeln ist den Kanal eingewachsen.
Breit
ist das viele Jahrhunderte alte Bauwerk innen gut 70 cm, hoch ist es ca. 80 cm.
Ob es damit als Gang genutzt wurde ist allerdings fraglich.
Der alte Kupferstich von Monzingen (Bild
oben rechts) und eine Ansichtskarte, geschrieben im Jahre 1875 (siehe unten),
zeigen vielleicht den Sinn des Kanals. Auf beiden Bildern ist am Fuße der alten
Befestigungsmauer auf der anderen Seite des Obertor-Platzes mittig ein Auslass
zu erkennen. Ordentlich flankiert von Bäumen zieht sich von dort ein Graben vor
der südlichen Stadtmauer Monzingens vorbei hin zur Gaulsbach. Reste dieses
Grabens sind auch heute noch zu sehen und der Auslass befindet sich (zugemauert)
noch immer in der Mauer.
So ist zu erwarten, dass der Platz vorm „griechischen“ Friedhofsportal vor
dessen Errichtung im Jahre 1826 etwas anders gestaltet war. Er war wohl nicht
ganz so breit wie heute. Das nun freigelegte Gewölbe konnte mit entsprechendem
Gefälle damit unterirdisch weiter bis zum Auslass unterhalb der
Befestigungsmauer geführt haben und tatsächlich dem Zweck dienen, das
Oberflächenwasser des Nußbaumer Berges unter dem Platz vor einem der Stadttore
Monzingens, dem Obertor, hindurch zu leiten damit es diesen Weg in die alte
Stadt nicht aus- und wegspült.
So könnte es zumindest gewesen sein.
Leider konnten sich die zuständigen Fachbehörden des Landes dieses historische
Bauwerk nicht ansehen und mit ihrem Fachverstand bewerten. Und so bleiben nur
ein paar eiligst und archäologisch nicht fachmännisch geschossene Bilder von
diesem Stück Geschichte. Vielleicht bis sich Archäologen doch mal die Zeit und
Muße nehmen können, das Gewölbe zu begutachten. Denn wurde es auch bei den
Bauarbeiten nun nicht zerstört, sondern einfach wieder zugemauert und mit
Erdreich bedeckt, damit die eigentliche Baumaßnahme weiter gehen kann: die
leichte Verschwenkung der Friedhofsmauer in diesem Bereich.
Diese Theorie einwenig bestätigen tut dies
ein zweites Rohr in Betonbauweise. Dies wurde ebenfalls da gefunden, wo auch der
Einlass des Gewölbes zu finden ist. Das Rohr kommt allerdings bereits unter der
Nußbaumer Straße hindurch und läuft in größerem Winkel zum Friedhofsportal
demselben Ziel entgegen wie womöglich das Gewölbe: dem Graben vor der südlichen
Stadtmauer. Reste dieses Betonrohres fand man auch beim Erneuern des
Abwasserkanals am Obertor. Münden tut es wohl in einem Schacht einige Meter
unterhalb der alten Befestigungsmauer auf der anderen Seite des Obertor-Platzes,
womöglich da, wo seinerzeit der Graben verlief.
Der Schacht befindet sich heute in einem Garten- und Freizeitgelände des
Anwohners. Natürlich wurde dieses Abflusssystem deutlich später gebaut als der
alte Kanal, diente wohl aber demselben Zweck.
Schwenk der Friedhofsmauer Schleppkurve bedingt Mauerschwenk
9. November 2015 Schwenk der Friedhofsmauer
An der Ecke Hauptstraße / Nußbaumer Straße wird der Gehweg am Hause Jordan/Sick auf eine sichere Breite vergrößert. Da sich nach Angaben
des Städteplaners dadurch die Schleppkurve verändert, muss die
Frieshofsmauer im unteren Bereich um knapp zwei Meter Geschwenkt werden,
was der Gemeinderat beschloss.
Damit möglichst viel des alten Mauerwerks beim Wiederaufbau verwendet werden kann, wurden zunächst die Deckplatten der jahrhundertealten Mauer abgehoben und gelagert.
Das historische Gewölbe, dessen Einlass sich in diesem Gereich der Mauer befindet, soll möglichst erhalten bleiben und der Bogen des Einlasses ebenfalls wieder neu in die Mauer eingeführt werden. Mehr zum Gewölbe liest man hier.
mysteriöses Gewölbe gefunden
Grabung am Obertor fördert Historisches zu Tage
Ansichtskarte von 1875 ohne Stadttor aber mit "Auslauf"
30. Oktober 2015 Historisches
Wasserrohr oder Kellergewölbe?
Der
Gemeinderat von Monzingen beschloss nun, den Bereich der Friedhofsmauer am
Obertor zu schwenken. Das Gewölbe selbst soll dabei erhalten bleiben und
der Eingangsbogen wenige Zentimeter geschwenkt wieder neu gemauert werden. (Bericht
zum Mauerschwenk)
Nach einer alten Ansichtskarte von 1875 und nach dem
Kupferstich noch inklusive Stadttor (Bild rechts) könnte es tatsächlich dazu gedient haben,
das Wasser von der Straße nach Nußbaum unter der Hauptstraße direkt vorm Obertor
drunter durch zu leiten. Postkarte und Kupferstich zeigen zudem einen Auslass am
Fuße der westlichen Mauer am Platz vorm Obertor, der in einen Graben mündet, der
wiederum begleitet von Bäumen südlich der Stadtmauer in Richtung Gaulsbach
führt. Dass hier ein Auslass war,
bestätigen Monzinger, die früher beim Spielen dort hineinspitzten.
Doch war es darin eben dunkel und unheimlich und so wurde nicht erkundet, wo
dieser "Gang" hinführte. Heute ist die Stelle zugemauert.
Andere Monzinger bestätigen diese Ableitung
des Oberflächenwassers aus der Nußbaumer Straße unterm Obertor hindurch und den
weiteren Verlauf des offenen Kanals vor der alten Stadtmauer vorbei in Richtung
Gaulsbach. In Erinnerung ist gar ein Brückchen am alten Kindergarten (neben dem
Franziskastift) in der Franziskastraße, die zum Überqueren dieses
Oberflächenwasserkanals diente.
Allerdings erzählen andere Monzinger, dass das Gewölbe in eine Art Keller geführt habe,
einen Lagerraum für Verschiedenes.
Gewölbebilder: zugemauerter Eingang und das freigegrabene Gewölbe von oben.
3. August 2015
mysteriöses
Gewölbe gefunden
Am
Obertor am Beginn der Nußbaumer
Straße soll nach den aktuellen Planungen der Anfang der Friedhofsmauer
abgetragen und leicht verschwenkt wieder errichtet werden, damit die
Kreuzung mit der Hauptstraße breiter wird.
Bei einer ersten Probegrabung, um
die Machbarkeit dessen zu prüfen, stieß man am Montag auf ein altes
Gewölbe von 1,8 Meter Höhe und 1,5 Meter Breite. Es beginnt da, wo in
der Mauer ein Bogen eingemauert ist.
Nun wird gerätselt, was das nun ist:
ist es ein alter Kanal, der das Wasser von der Nußbaumer Straße einst
unterm Bereich des Obertors hindurch in den Graben vor der Stadtmauer
ableitete? Ist es einer der geheimnisvollen unterirdischen Gänge zur
Martinskirche, die Monzingen durchziehen sollen? Oder ist es ein Eingang
zu einem mysteriösen Kellerraum, in dem Dinge gelagert sind?
Das gilt es in der nächsten Zeit zu
klären und auch, wie mit diesem historischen Gewölbe verfahren werden muss,
kann oder
sollte.